Die Spielgemeinschaft der TSG Eppstein und TGS Langenhain
HSG EppLa

PULS 180 – DRUNTER MACHEN WIR’S NICHT

24 Stunden später, die Gänsehaut vergeht langsam wieder, der Stressschweiß ist getrocknet. Was war geschehen?
Der erste Saisonsieg sollte im vierten Anlauf endlich gelingen. Der erste Schritt zum Sieg war die gottlose Spielzeit um 12:00 Uhr mittags, mit der man die Gäste aus Schierstein schocken wollte. Doch der Plan ging nach hinten los: Beim Trash Talk vor dem Spiel offenbarte Dennis Reimann, dass die große Anzahl an Papas in der Schiersteiner Mannschaft die Uhrzeit super findet. Ein Blick in die Kabine Epplas genügte, um festzustellen, dass die Jungspunde Epplas dies anders empfanden.
Kurze Dusche, um dem Restalkohol zu trotzen, ein bisschen Tape für den Swag und ein bisschen Nagelschere für die Beauty, dann konnte es losgehen.
Eppla trat extrem konzentriert auf, die mannschaftliche Geschlossenheit war imposant, das Zusammenspiel im Angriff so gut, dass man keinen Gegnerkontakt zuließ.
Doch genug vom Aufwärmen.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein intensives Spiel, das von den gut verteidigenden Abwehrreihen geprägt war. Die Gäste aus Schierstein erwischten den besseren Start und trafen durch zwei Dennise viermal (Fischer und Reimann). Chris Schulz nutzte die vom Friseur gegönnte Aerodynamik für einen Doppelschlag, die Völkers glichen zum 4:4 aus. Das Spiel ging anschließend hin und her. Eppla bekam den wuchtigen Fischer besser in den Griff, konnte allerdings selbst nicht ausreichend oft die guten Chancen im Angriff nutzen – ich habe gerade ein Deja vu.
Mit 9:11 sollte es eigentlich in die Pause gehen, aber Trubljanin traf aus Versehen mit einem Buzzer Beater zum 10:11. Ein solches Missgeschick sollte sich nicht mehr wiederholen.
Die zweite Hälfte ging so weiter wie die erste. Schierstein nutzte die Manndeckung eines Rückraumspielers als taktisches Mittel, um im 5:5 zu verteidigen. Epplas Abläufe wurden dadurch behindert, man konnte die sich ergebenden Räume aber hin und wieder nutzen. Dank der guten Abwehr- und Torhüterleistung konnte man ein paar Fehler in der Offensive ausgleichen. Beim 14:17 schien es kurz so, als würde das Spiel den gewohnten Lauf nehmen: Ausgeglichenes Spiel kurz vor Schluss noch weggeben. Doch dann kam Wilhelm „Willi“ Glaubez ins Spiel. Glaubez brachte den Glauben wieder. Mit wilden Gesten und einschüchternden Brunstschreien schaffte dieses Mentalitätsmonster, seine Mitspieler mitzureißen und zum 17:17 auszugleichen. Beim 20:20 waren es noch 5 Minuten zu spielen. Besonders erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass der Schiersteiner Torhüter eine absolute Ehrenaktion ablieferte. Ein Wurf vom schönen Schulz war klar im Tor. Der Schiedsrichter sah dies nicht. Gedanken an Kefan Stießling machten sich breit. Der Schiersteiner Keeper signalisierte dem Schiedsrichter, dass der Ball im Tor war. Mit Tränen in den Augen lagen sich Spieler und Zuschauer beider Teams in den Armen angesichts dieser sportlichen Aktion. Aus dem Nichts erfüllten Sprechgesänge über die TG Kastel die Halle. An den öffentlichen Spekulationen, dass dies ein Fingerzeig Richtung des unsportlichen Verhaltens der TG Kastel war, die für ein Fünftligaspiel alle sportlichen Werte über Bord warf, beteiligen wir uns an dieser Stelle nicht.
War noch was? Ah ja, das Spiel musste noch fertig gespielt werden! Das Bier wurde schnell wieder weggepackt und das Spiel fortgesetzt. Mit einem Doppelschlag durch Völker (den nüchternen) und Kock stellte Eppla auf 22:20. Im folgenden Angriff scheiterte Schierstein mit ihrem Abschluss. Jan Skurnia hatte aber keine Lust auf einen entspannten Sieg. In bester Tim Wiese Manier machte er einen Flick-Flack mit Handstandüberschlag, wobei er den Ball aus der Hand fallen ließ. Ein Schiersteiner hatte keine Lust aufs Zurücklaufen, was zu einem Glücksfall werden sollte. Irritiert sah er den Ball an, der plötzlich in seiner Hand war und warf diesen ins leere Tor. 22:21 und noch eine Minute zu spielen. In der Auszeit von Coach Micha (59:43min) wurde genau besprochen, wie der Sieg über die Zeit gerettet werden konnte. Das Team ging aufs Feld und machte es ganz anders, der Spannung wegen, für die Fans.
Einem Ballverlust folgte der Konter der Schiersteiner, der auf der Außenposition gestoppt werden konnte. Die Sirene ertönte. Direkter Freiwurf. 3 Ohmachtsanfälle auf der Tribüne. Zurecht.
Der Wurf ging über die Mauer direkt in Skurnias Arme. Grenzenloser Jubel, Champagnerduschen allerorts. Ekstase.
Ein großes Kompliment an die Gäste aus Schierstein. Auf dem Feld getrennt, im sportlichen Gedanken geeint. Absolute Ehrengäste, denen wir noch viel Erfolg im weiteren Saisonverlauf wünschen.

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