Nach dem Unentschieden im Hinspiel der männlichen D-Jugend der HSG EppLa und TSG Münster waren die Aussichten auf ein spannendes und unterhaltsames Handballspiel äußerst gut. Dass es am Ende so ein deutlicher Erfolg für die HSG-Jungs wurde, lag an der enormen Leistungssteigerung der Gastgeber in der zweiten Halbzeit. Aber der Reihe nach.
Beide Teams begannen das Spiel offensichtlich mit einem verstärkten Fokus auf das Angriffsspiel, denn beide Mannschaften kamen entweder über schön herausgespielte Kombinationen oder durch Tempohandball wie beispielsweise über die schnelle Mitte ohne große Gegenwehr zu einfachen Toren. Dadurch hatten die Torhüter auf beiden Seiten nur wenige Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, denn die Werfer kamen häufig frei und ungestört zum Abschluss. Speziell die rechte Abwehrseite der HSG EppLa hatte anfangs gegen den quirligen Gästespieler im linken Rückraum so ihre Schwierigkeiten. Immer wieder verloren die Jungs dabei auch den gut mitstoßenden Mittelspieler oder den freien Kreisläufer aus den Augen und ließen somit einfache Tore zu. Etwas besser stand in dieser Phase die linke Abwehrseite, die ihre Sache recht ordentlich löste. Philipp ist hervorzuheben, der (wie auch schon im Hinspiel) über die gesamte Spieldauer gegen den bei der HSG bestens bekannten Linkshänder der TSG Münster ein bärenstarkes Spiel machte.
Die Gäste legten in der ersten Halbzeit meist ein Tor vor und die Jungs der HSG glichen im Gegenzug aus, lediglich in der 9. Spielminute gelang den Gästen eine 10:8-Führung, die aber schnell wieder Geschichte war, als Freddy zum 10:10-Ausgleich traf (10.). Erst in der 18. Minute gelang es der HSG EppLa erstmals selbst, durch Lasse eine Zwei-Tore-Führung beim 18:16 herauszuwerfen. Diese hatte bis zur Halbzeit Bestand, nicht zuletzt, weil der bis dahin schon gut aufgelegte Jonas mit dem Pausenpfiff einen Siebenmeter der Gäste entschärfte und damit seine Leistungssteigerung für die zweite Hälfte einläutete.
Gestärkt und ermutigt mit dem kleinen zwei Tore-Polster und dem mentalen Vorteil ging es mit 19:17 in die Halbzeitpause. Trainer Torsten Radusch lobte die Jungs für ihr mutiges Angriffspiel, das neben tollen Einzelaktionen auch schöne Kreuzungen, Kreisanspiele, Einlaufen und Tore von den Außenpositionen zeigte und forderte, dass die Jungs kein bisschen nachlassen dürften. Doch neben dem Lob musste das Abwehrverhalten kritisch angesprochen werden. Noch mehr Ballorientierung und Aufmerksamkeit verlangte der Coach von seinen Spielern, denn es galt zu verhindern, dass die Jungs der TSG weiterhin so häufig zu einfachen Abschlüssen kommen konnten. Auch das gegenseitige Aushelfen und das Agieren als Abwehrverbund wurde nochmals in die Köpfe der Jungs eingetrichtert.
Wie sich herausstellen sollte, haben die Jungs gut zugehört, denn die Halbzeitansprache zeigte ihre gewünschte Wirkung. Aus einer hellwachen und auf Ballgewinn ausgelegten Abwehr spielten sich die HSG-Jungs nach den fairen Balleroberungen und daraus resultierenden einfachen Toren eine 24:18-Führung heraus (25.). Münster war in dieser Phase völlig von der Rolle und das, was aufs Tor kam, wurde zur sicheren Beute von Jonas im Tor, der der gewohnt sichere Rückhalt im Tor war. Mit dem sicheren Gefühl einer Sechs-Tore-Führung im Rücken, ließ es die HSG im Positionsangriff etwas ruhiger und überlegter angehen und kam immer wieder zu schön herausgespielten Abschlüssen. In der Abwehr ließen die HSG-Jungs jedoch kein bisschen nach, im Gegenteil. Immer wieder gelang es ihnen, die Räume zu verdichten, Ballwege zuzustellen, Bälle herauszufangen und damit Tempogegenstöße und einfache Tore zu erzielen. So spielte sich die HSG über ein 30:21 (27.) und 38:28 (37.) einen komfortablen Vorsprung heraus. Am Ende feierten die Jungs der HSG einen in der Höhe absolut verdienten und ungefährdeten 41:30-Sieg. Schlüssel zum Erfolg war sicher die konsequente und mannschaftlich geschlossene Abwehrarbeit in der zweiten Spielhälfte. Alle im Team haben sich hierbei hervorragend eingebracht und einen wichtigen Teil zu diesem Erfolg beigetragen. Tore sind immer schön anzusehen und wichtig, aber dieses Spiel hat gezeigt, dass man Spiele in der Abwehr gewinnt. Glückwunsch an das Team für diese geschlossene Mannschaftsleistung.
Es spielten: Ben, Darius, Dennis, Freddy, Jamie, Jonas, Lasse, Laurenz, Matthias, Mees und Philipp.