Mit 0:6 Punkten aus den letzten drei Spielen, 50 Minuten Fahrt und mindestens 100 Bar Leistungsdruck startete der Auswärtsspiel-Nachmittag für die weibliche C1 nicht gerade entspannt. Gegen Buchberg stand nun ein wegweisendes Spiel an, welches als dringend ersehntes Erfolgserlebnis dienen sollte. Trotz dieser Umstände wirkten die Mädels überraschenderweise schon bei der ersten Vorbesprechung wacher als im gesamten Spiel gegen Petterweil am 2. Spieltag. Mit hoher Motivation und den Trikots ganz professionell auf der Bank aufgereiht, begannen die Mädels mit dem Aufwärmen. Die Regel „Einer schläft immer“ erfüllte sich natürlich trotzdem, da die Schiedsrichterin erstmal verwundert in Erlensee stand, um dann zu realisieren, dass sie eigentlich in Langenselbold pfeifen musste.
Schlussendlich konnte das Spiel pünktlich um 16 Uhr starten und Nora gleich die erste Chance nach 16 Sekunden nutzen, um die EppLa-Mädels in Führung zu bringen. Auch in der Abwehr präsentierten sie sich in den darauffolgenden Minuten wach und standhaft, was neben Lillis Tor und Nellys Viererpack einen großen Anteil an der 3:6-Führung bis zur 8. Minute hatte. Bis zur Auszeit der Heimmannschaft behielten die Mädels weiter das Spiel im Griff, und sogar gegen die äußerst torgefährliche Brummkreisel-Außenspielerin konnten Malin und Eleni in der Abwehr gute Lösungen finden.
Mit einer 8:14-Führung entschied sich in der 19. Minute auch das EppLa-Trainerteam für eine Auszeit und startete mit der magischen Taktiktafel einen neuen Versuch für Projekt „Hallo, hier steht eine Sperre!“. Der freudige Gesichtsausdruck der Trainer nach einem ersten knapp misslungenem Ausführen der exakt gewollten Aktion von Anna und Eleni, wurde nur durch den bei der Aktion des nächsten Angriffs übertroffen, in welchem eine solche Aktion auch noch zum Torerfolg führte. Mit einigen Torerfolgen von Valentina, Sarah und Malin, als auch ein paar schönen Paraden von Ida ging es schlussendlich nach einem 7-Meter-Tor für das Heimteam trotz eines Halbzeitstands von 11:18 eher mit gemischten Gefühlen in die Kabine.
Eine gewisse Sorge vor dem Nachlassen der Abwehr, welche sich in der Pause bei den Trainern breit machte, wurde jedoch prompt wieder ad acta gelegt, nachdem die Abwehr auch in der zweiten Halbzeit nicht nachzulassen schien. Charlotte ließ sich durch aus Frustration entstandene Provokationsversuche ihrer Gegenspielerin nicht beirren und hielt zusammen mit Antonia die linke Abwehrseite dicht, während Maila rechts jede Spielerin festmachte, die mit Ball länger als ein paar Millisekunden in ihre Nähe kam. Auch Caro schien nach ihrer einwöchigen Pause wieder gut zwischen den Pfosten angekommen zu sein, was sie direkt nach Einwechslung mit einer klasse Parade bestätigte. Eine überzeugende Abwehrleistung des gesamten Teams und Treffsicherheit aus dem Rückraum von Sarah, Valentina und Anna sorgten für ein sicheres Nachhausebringen des so ersehnten ersten Saisonsiegs in den letzten 15 Minuten, ein deutliches 17:31 Endergebnis und den ersten Siegeskreis der Saison.
Zufriedene Trainer, zufriedene Eltern und zufriedene Spielerinnen; ein rundum erfolgreiches Auswärtsspiel, welches nur durch die durchweg starke Leistung des gesamten Teams erreicht werden konnte. Da fühlten sich die 50 Minuten Rückfahrt plötzlich doch nur noch halb so langwierig an.
