Mit dem Ausdruck “Jebiga” wird Resignation und das Akzeptieren von Fakten oder Lebensumständen ausgedrückt.
Doch von Anfang an. Die Vorzeichen vor dem Nachholspiel, dem die sehr fairen Wiesbadener vor Wochen zustimmten, waren bodenlos. Einige Bres fielen teils kurzfristig aus, sodass Coach Micha an der Sporthalle am Elsässer Platz von einer Trümmertruppe begrüßt wurde. Eine Gestalt trauriger als die andere. Aus Anteilnahme trugen die Wiesbadener in dem Spiel Schwarz, Ehrenaktion.
Die noch verfügbaren Spieler warfen die eine oder andere Ibu ein (zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den frisch examinierten Physiotherapeuten Tomm), für den Placeboeffekt noch ein paar Globuli und wärmten sich auf. Weil er am Mittwoch die Kiste im Training vergessen hatte, bestrafte der Handballgott Armin mit einem Adduktorenkreuzi. Eine Minute nach Anpfiff des Spiels musste der Handballgott nun entscheiden: smash or pass? Er wischte nach rechts (pass), womit das Spiel für Armin gelaufen war.
Micha wäre aber nicht der Macher, der er ist, wenn er keine gute Idee auf Lager hätte. Ehrlicherweise hatte er aber auch keinen nennenswerten Spielraum. Daniel Bauer übernahm die Kontrolle auf der Mitte, wo er neben einem feinen Pass an den Kreis auch etwas Nachhilfe in Anatomie bekam. Fragen Sie Daniel bei nächster Gelegenheit nach dem Solarplexus.
EppLa konnte das Spiel dank überragender Abwehrarbeit an sich reißen, führte lange mit drei Toren. Juli zeigte beim Comeback, wer der Abwehrgott ist, Willi stieß den einen oder anderen Paarungsschrei aus, Tanjas Söhne waren im Gommemode. Gerade Simon beschädigte die Ehre seines Gegners durch ein Kreisanspiel hinter dem Rücken. Den kleinen Rest Ehre, der noch übrig war, nahm er dann auch noch, indem er einen Pass durch die Beine des Gegners spielte. Wyld. Wiesbaden wirkte ratlos: wie konnte diese Trümmertruppe aus EppLa so slay sein? Wieso konnte dieser Willi so gut ringen? Und wie kann Micha in dem Alter noch so gut aussehen?
Die erste Hälfte endete mit einer knappen Führung für EppLa. Zwischenaufgabe an den Leser: 7 der top 10 Jugendwörter des Jahres 2022 verstecken sich im bisherigen Text. Finden Sie diese?
Weiter mit Hälfte 2!
Wiesbaden erkannte, dass EppLa aufgrund der Ausfälle von Stajner, Niklas, Chris, Christoph und Armin mit nur zwei gelernten Rückraumspielern agierte. 2 – 1 = 1. Und weg war Simon. Den taktischen Kniff, seinem Manndecker die Schnürsenkel zu öffnen, konnte Simon aufgrund seiner guten Erziehung leider nicht umsetzen, sodass er für den größten Teil der zweiten Hälfte zum Statisten wurde. Mit jeder Minute konnte man die nachlassenden Kräfte von Schollo (nach 18 Minuten ausgewechselt, mit dem Kommentar „ich kann schon seit 20 Minuten nicht mehr“), Juli, Jannick, Jannik und Daniel sehen. Bei Willi nicht, der hatte wieder 2l Energy im System. Dies machte sich auch kognitiv bemerkbar. Die in der Halbzeit besprochenen angriffstaktischen Optionen wurden ausnahmslos falsch umgesetzt, was den stets geduldigen und in sich ruhenden Micha zum verzweifelten Brüllen brachte. In Folge der Brüller wurde in Wiesbaden auf der Richterskala eine 8,9 erreicht. Im Zuge dieser Geschehnisse erzielte, von niemanden gesehen, Hansa Stephanovic ein Phantomtor, das seinen Namen verdient hat.
Trotz leerem Akku kämpften die Jungs von EppLa um jeden Ball, boten den Wiesbadenern bis zum Ende die Stirn. Beim 27:29 sah man noch die Chance auf den Turnaround, da man auf die Wiesbadener Unlust zum Erzielen des 30. Treffers spekulierte. Müller verdient aber als Trainer der Landesligamannschaft offenbar genug und schweißte den Ball zum 27:30 und zur Kiste auf seinen Nacken ein.
Letztlich musste EppLa u.a. fehlender Wechseloptionen wegen die beiden Punkte am Elsässer Platz lassen. Auf der kämpferischen Leistung aufbauend hofft man nun, im nächsten Spiel mit mehr Personal den nächsten Sieg zu holen.
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Hallo, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG